Oskar Strnad war ein österreichischer Architekt, Designer und Bühnenbildner jüdischer Herkunft. Zusammen mit Josef Frank prägte er die sogenannte Wiener Schule der Architektur. Er vertrat eine moderne Auffassung von Wohnen für alle Menschen, plante und baute Wohnhäuser, entwarf Möbel, schuf Keramiken und Aquarelle und stattete Theaterstücke und Filme aus.
Strnad absolvierte an der Technischen Hochschule in Wien bei Max von Ferstel das Architekturstudium, anschließend arbeitete er bei Friedrich Ohmann sowie den Theaterarchitekten Fellner & Helmer.
Von 1909 bis 1935 war Strnad als Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule tätig; anfangs lehrte er Allgemeine Formenlehre, ab 1914 übernahm er die Leitung einer eigenen Architekturklasse. Im selben Jahr, 1914, entstand eines seiner Hauptwerke, das Haus für den Schriftsteller Jakob Wassermann am Kaasgraben in Wien-Döbling. 1916 entwar er für und mit Lobmeyr die Strnad Dosen. Zwischen Strnad und Lobmeyr entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit, die bis in die 1930er Jahre anhielt. Die Objekte zeichnen sich durch eine verblüffende Einfachheit aus, daher wurde auch ein Exemplar in die ständige Designsammlung MoMA/New York aufgenommen.
Später arbeitete er unter anderem als Bühnenbildner für das Wiener Volkstheater, die Salzburger Festspiele und die Wiener Staatsoper.