Seine Reflektorischen Lichtspiele gehören zu den abstrakt modernen Experimenten am frühen Bauhaus: Aus Schablonen geschnittene Kreise, Dreiecke und Quadrate bewegen sich zu Musik und verschmelzen miteinander.
Ludwig Hirschfeld-Mack absolvierte zunächst eine Handwerkslehre, bevor er ab 1912 eine künstlerische Ausbildung für angewandte und freie Kunst in München erhielt. An der Universität München folgte er Vorlesungen in Kunstgeschichte bei Heinrich Wölfflin und Fritz Burger, wechselte 1919 jedoch nach Stuttgart, wo er an der Kunstakademie bei Adolf Hölzel (Farbenlehre) und Ida Kerkovius zu studieren begann.
Noch im selben Jahr begann Hirschfeld-Mack eine Lehre am Staatlichen Bauhaus in Weimar. Nach dem Besuch des Vorkurses bei Johannes Itten wurde er Lehrling für Kunstdruck in der Druckerei bei Lyonel Feininger. Außerhalb des offiziellen Bauhauslehrplanes organisierte er 1922–1923 ein Farbenseminar. Bedeutende Zeugnisse dieser Lehrtätigkeit sind der von ihm entwickelte Farbkreisel und die pädagogische Puppenstube. 1923 entwickelte er die Idee der Farbenlichtspiele. Hirschfeld-Mack blieb am Bauhaus bis 1924–1925.
Nach der Schließung des Bauhauses in Weimar arbeitete er zunächst bis 1929 als Kunsterzieher und ab 1928 unterrichtete er außerdem Farben- und Formenlehre an der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar. Zwischen 1930 und 1935 nahm Hirschfeld-Mack verschiedene Lehraufträge an, er unterrichtete unter anderem an der Pädagogischen Akademie in Frankfurt/Oder, an der Pädagogischen Hochschule in Kiel sowie an der Jöde-Schule und der Güntherschule in Berlin.
Um die Möglichkeiten einer Emigration nach England zu prüfen verließ Hirschfeld-Mack 1936 vorläufig Berlin. Bis 1940 konnte er an unterschiedlichen Schulen in England als Kunsterzieher unterrichten. Im gleichen Jahr wurde er als „enemy alien“ von den Engländern nach Australien deportiert. 1942 erwarb er die australische Staatsbürgerschaft und wirkte bis zu seiner Emeritierung an der Geelong Church of England Grammar School.