Mit der Entwicklung des Holzdrechselns und der Einführung der preiswerteren Stearin- und Paraffinkerze (nach 1860), konnten die Lichterträger in größeren Stückzahlen preiswerter hergestellt und beleuchtet werden. Die ältesten erhaltenen Exemplare stammen aus dem Schneeberg des 19. Jahrhunderts. Nach dem Drechseln des Körpers erhielten die Engel in Handarbeit Arme und Hände sowie Füße aus plastischer Masse und wurden bemalt. Die unter Verwendung plastischer Masse für Arme und Hände, in der Regel als sog. Brotteigarme bezeichnet, hergestellten Figuren sind heute seltene Ausnahmen.
In geringer Auflage und ausschließlich aus reinen Naturmaterialien werden die Engel noch heute von Grit Weiß im Erzgebirge gefertigt. Dabei besinnt sich die Künstlerin auf traditionelle Ansätze der Fertigung: die Rohlinge werden aus Pappmaché hergestellt und sogar die Farben werden noch von Hand angerührt.
Im diesem aufwendigen Produktionsprozess entwickelt jede Figur einen eigenständigen Charakter und eine lebendige Struktur an der Oberfläche. Kleine Risse sowie Unebenheiten bei Lack und Farbe sind hier Teil des Gesamtoevre.