Wenn nach 80 Jahren große Luxuskaufhäuser und die internationale Presse endlich die Keramik von Hedwig Bollhagen entdeckt, kann man nicht gerade von einem Senkrechtstart sprechen. Schaut man in die Firmenhistorie entdeckt man aber schon in den frühen Jahren internationale Preise auf Weltausstellungen und reichlich Presse.
Nun ist die Keramik von Hedwig Bollhagen auch in Le Bon Marché in Paris zu finden.
Wenn nach 80 Jahren große Luxuskaufhäuser und die internationale Presse endlich die Keramik von Hedwig Bollhagen entdeckt, kann man nicht gerade von einem Senkrechtstart sprechen. Schaut man in die Firmenhistorie entdeckt man aber schon in den frühen Jahren internationale Preise auf Weltausstellungen und reichlich Presse.
Trotzdem blieb das Werk von Hedwig Bollhagen bis zu ihrem Tod 2001 eher ein Geheimtipp unter Sammlern und Designfreunden. Getragen von einer generationenübergreifenden Fanbasis in Ostdeutschland, schaffte es die kleine Manufaktur nach dem Tod der Grandedame der deutschen Keramik nur leise Marketingerfolge. Wechsel im Management und Eigentümerstruktur taten ein Übriges. Mit der Eröffnung des Museums zum Lebenswerk am falschen Ort wurde eine weitere Chance verpasst und so wurde es still um die keramischen Werkstätten für Keramik in Marwitz.
Seit gut einem Jahr lenkt nun ein neues Team die Geschicke der Manufaktur, was mit reinen Gewinnabsichten niemand übernehmen würde. Unternehmer, die eine Firma aus Idealismus und Begeisterung übernehmen, sind nicht wie Sand am Meer zu finden und so bräuchte es vielleicht diese stillen Jahre.
Um so schöner sind die jüngsten Nachrichten aus den Werkstätten.
Französische Luxus Zeitungen haben diesen Sommer umfangreich berichtet
und mit La Bon Marché Paris findet sich auch der erste Händler in der
Hauptstadt des guten Geschmacks. Das KaDeWe hat andere Spitzenhändler
für das feine Sortiment sensibilisiert und auch die Freundinnen der
Zeitschrift “Elle” wissen spätestens seit diesem Sommer wie schön und
aufwendig die "Unikate in Serie" im Umland von Berlin entstehen.
Auf
einer Welttournee der besten deutschen Manufakturen, wurden die
Marwitzer im letzten Moment in den erlauchtesten Kreis deutscher
Produktkultur aufgenommen und selbst bei eBay steigen die Sammlerpreise
langsam aber stetig.
Dass HB für die Deutschen
irgendwann die Rolle spielt wie Arabia für die Finnen, scheint zur Zeit
noch eine Utopie, aber auch für die Designfans im Norden war die
internationale Begeisterung für ihren Qualitätsführer in Design und
Dekor nicht ohne Wirkung für die tiefere Verankerung in der Hochkultur
des eigenen Landes. Für HB ist in diesem Sommer der Anfang
international gemacht. Jetzt bleibt es den Deutschen Designfreunden
diese Ausnahmequalität mit Sammlerpotential im eigenen Land breiter zu
entdecken. Viel Freude dabei!
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