Naef Spiel farbige Holzbausteine mit Höckern
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Es wird Sammler von Designspielzeug geben, die bei "Penalty" eher an einen kleinen hölzernen Fußballer aus der Schweiz denken als an den "Elfmeter". Dass der Designer Peter Schweizer bei Kurt Naef mit seinem Entwurf offene Türen fand, ist nachvollziehbar, denn einen festen Schlag auf den Kopf für einen scharfen Schuss brauchte nicht nur das sprichwörtliche "Kind im Mann" sondern auch eine durchdachte Ausführung. Beides war bei Kurt Naef vorhanden und so kam zur Europameisterschaft in der Schweiz 2008 ein äußerst hochwertiges "EM-Produkt" in die besten Spielzeugläden.
Der Mechanismus war schon hundert Jahre früher in den ersten bleiernen Tischfussballern präsent. Aber da tippte man vorsichtig mit dem Finger auf den Kopf, um den Schuss zu lösen und war froh wenn der Ball sich bewegte und der Spieler stehen blieb. Das Design der Kicker war meist eine eingefrorene Laufbewegung und seit man auf Kunststoffe bei der Fertigung setzt, hat Standfestigkeit und Schusskraft nicht unbedingt zugenommen.
Ganz anders bei Schweizers "Penalty" von Naef. Hier steht Einer wie ein freundlicher Schrank auf breiter Basis und wartet auf den dosierten Schlag auf das saubere Ponny. Diese Kraft wird exakt auf die Fußspitze geleitet, die den Tischtennisball überraschend rasant bewegt. Ab jetzt heißt es je nach eigener Gefühlslage entweder die Schußweite zu maximieren (hier beginnt der Technologe dem Hersteller Achtung zu zollen) oder die Treffgenauigkeit zu erhöhen. Beide Strategien sind erwünscht und geplant und wechseln sich im besten Fall ab.
Wir haben bei unseren Kindern beobachtet, dass Penalty im Alter von 2-12
Jahren regelmäßig wiederentdeckt wurde und nur ab und zu seinen Ball so
verschossen hatte, dass ein Tischtennisball nachgekauft werden mußte.
Ansonsten rätseln wir noch, an
welcher Stelle bei unser "gefühlten" Kindergartennutzung (durch viele
Besucher) mal eine Materialermüdung einsetzen könnte.
Wie vielen der besten Spielzeugentwürfe des 20. Jahrhunderts erging es
auch unserem "Penalty".
Man bemühte sich bei Naef nach
Kräften bis vor wenigen Monaten, die Kosten der Qualitätsfertigung in
der Schweiz mit den Preisvorstellungen des Handels und der Kundschaft
abzugleichen. Aber irgendwann kommt der Punkt, da Idealismus und
Selbstausbeutung nicht mehr reichen.
So wurde der kleine Fußballer aus der Produktion genommen.
Wir haben die Restbestände übernommen und dabei noch im Keller eine viel seltenere Sonderedition in
Länderfarben entdeckt.
So sehr ich oben auf den Spielwert verwiesen habe ....hier sei nur leise
der Sammlerwert erwähnt, da ich natürlich niemand um das Spielvergnügen
bringen möchte.
Kurt Naef selbst bedauerte am
Ende seines Lebens, dass viele seiner Entwürfe heute eher in Vitrinen
stehen als bespielt werden, aber die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.
Hier steht Ihnen für vermutlich
kurze Zeit ein Spielzeugdesignklassiker mit hoher Alltagstauglichkeit
zur Verfügung - in einer seltenen Sonderedition und nur bei Formost.